Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung
Wir begrüßen Sie auf der Website zum digitalen Konferenzjahr 2021 der Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung (GEBF). Die GEBF möchte die Vielfalt der Empirischen Bildungsforschung einem breiten Publikum zugänglich machen.
Die digiGEBF21 fand von März bis Dezember 2021 statt. In diesem Zeitraum gab es ganz unterschiedliche digitale Veranstaltungen rund um die Empirische Bildungsforschung. Das Programm reichte von klassischen Formaten wie Keynotes oder kleineren Thementagungen über Workshops bis hin zu Wettbewerben und sozialen Events zur Vernetzung. Für Forschende bot die digiGEBF verschiedene Möglichkeiten, eigene Beiträge zu präsentieren, beispielsweise in den Thementagungen, der Nachwuchstagung oder der GEBF-Forschungsgalerie. Ein besonderes Event war der Open-Science-Sommer, in dem wir uns mit den Möglichkeiten der Offenen Wissenschaft in der empirischen Bildungsforschung beschäftigen.
Auch über das Jahr 2021 hinaus, stehen Ihnen die meisten Beiträge zum Stöbern weiterhin zur Verfügung.
Was ist Empirische Bildungsforschung?
Was für Folgen hat die Corona-Pandemie für die Bildung unserer Kinder und Jugendlichen?
Wie kann die Digitalisierung das Lernen in der Schule unterstützen?
Warum gibt es so große Unterschiede im Bildungserfolg?
Fragen rund um Bildung sind für unsere Gesellschaft aktueller denn je. Die Empirische Bildungsforschung untersucht Bildungsprozesse und Bildungsergebnisse in einem interdisziplinären Ansatz. Wissenschaftler*innen verschiedener Disziplinen arbeiten gemeinsam an empirischen Studien, die alle Bildungsstationen entlang des Lebenslaufs untersuchen – von der Kita bis zum Lernen im Erwachsenenalter. Das Ziel ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen, die dabei helfen können, das Bildungswesen besser zu verstehen und zu verbessern.
Am 29. Oktober 2021 öffnete die Empirische Bildungsforschung in ganz Deutschland ihre virtuellen Türen. Interessierte waren und sind eingeladen, die Forschungswelt kennenzulernen.
Sie erfahren, wie sich die Empirische Bildungsforschung als Forschungsfeld entwickelt hat, erhalten Einblick in aktuelle Forschungsergebnisse und können Hochschulen und Institute kennenlernen, an denen Empirische Bildungsforschung betrieben wird. Hier können Sie durch die verschiedenen Standorte stöbern, die sich im Rahmen des Tages der offenen Türen vorgestellt haben.
Übersicht über die Projekte aus der empirischen Bildungsforschung
Lernstörungen rechtzeitig erkennen und behandeln mit der Online-Plattform LONDI
Ludwig-Maximilians-Universität München
DIPF | Leibniz Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation
Zu viel Internet? Warum manche Jugendliche nicht genug davon bekommen können
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Begabung erkennen und wirksam fördern – die wissenschaftliche Begleitung der Hector Kinderakademien
Hector Institut Tübingen
Geflüchtete Kinder und Jugendliche im deutschen Bildungssystem – Aktuelle Herausforderungen
Leibniz-Institut für Bildungsverläufe Bamberg
Schulabbruch bei Jugendlichen – Welche Rolle spielen das Schulumfeld und der Unterricht?
Universität Magdeburg
Wie kann differenzierender Unterricht lernwirksam und zugleich realistisch durchführbar werden?
Pädagogische Hochschule Freiburg
Die Lehr-Lernlabore an der Professional School of Education Stuttgart-Ludwigsburg: Ein Beispiel für moderne Lehrkräftebildung in den MINT Fächern
Professional School of Education Stuttgart-Ludwigsburg
Studienwahl und Studienerfolg
Universität der Bundeswehr München
Kaufmännisches Lernen realitätsnah: die Bürosimulation LUCA
Der Ghostwriter als wissenschaftlicher Spezialist
Ghostwriting ist eine weitverbreitete, jedoch oft missverstandene Praxis, bei der ein professioneller Autor im Auftrag eines anderen schreibt, ohne dass sein Name genannt wird. Dies kann für eine Vielzahl von Texten geschehen, einschließlich Bücher, Artikel, Reden und sogar akademische Arbeiten. Der Ghostwriter Österreich bleibt anonym, während der Auftraggeber die volle Anerkennung für die Arbeit erhält. Diese Praxis ist in vielen Bereichen populär geworden, insbesondere in der Geschäftswelt, der Politik und im Verlagswesen.
Die Rolle des Ghostwriters
Die Rolle eines Ghostwriters ist vielschichtig und erfordert eine Reihe von Fähigkeiten. Ein erfolgreicher Ghostwriter muss nicht nur hervorragend schreiben können, sondern auch in der Lage sein, den Stil und die Stimme des Auftraggebers zu imitieren. Dies bedeutet, dass der Ghostwriter sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen und umfangreiche Recherchen durchführen muss, um den gewünschten Ton und die genaue Botschaft zu treffen. Darüber hinaus muss ein beste Ghostwriter Agentur diskret und zuverlässig sein, da er oft Zugang zu sensiblen Informationen erhält.
Workshop 1: Unterrichtsbeobachtung
Workshop: Unterricht beobachten – aber wie? Planung, Durchführung und Bewertung standardisierter Unterrichtsvideographien
Dozierende*r: Benjamin Herbert (DIPF Frankfurt)
Patrick Schreyer (DIPF Frankfurt)
Termin: Freitag, 09.04.2021, 09:00-17:00
Abstract
Um Erkenntnisse über Unterricht, der als ein komplexes Interaktionsgeschehen verstanden wird, zu generieren, wurden in den letzten beiden Jahrzehnten vermehrt Unterrichtsvideos als Grundlage für die empirische Erforschung genutzt. Gerade in der quantitativen Bildungsforschung haben sich standardisierte Beobachtungsinstrumente zur Messung unterschiedlicher Unterrichtsmerkmale bewährt.
Im ersten Teil des Workshops wurde grundlegend das Themenfeld Beobachtungen in der Unterrichtsforschung besprochen. Sie hatten die Möglichkeit verschiedene Arten von Beobachtungen sowie die wichtigsten Vorbereitungsschritte einer videobasierten Unterrichtsforschung kennenzulernen. Behandelt wurden unter anderem die Themen Datenschutz, technische Ausstattung und Durchführung einer Videoerhebung.
Das Thema der zweiten Hälfte des Workshops war standardisierte Erhebungsinstrumente. Sie hatten die Möglichkeit verschiedene Arten der Einschätzung von Unterrichtsmerkmalen kennenzulernen und einen eigenen Videocode zu entwickeln. Diesen konnten Sie anschließend gemeinsam mit den anderen Workshopteilnehmenden praktisch erproben und reflektieren. Um die Qualität der Einschätzungen beurteilen zu können, lernten Sie verschiedene Übereinstimmungsmaße für Beobachtungsratings kennen. Abschließend gab es ausreichend Zeit, um über Ihre eigenen quantitativ angelegten Videostudien und möglicherweise aktuell vorhandene Herausforderungen zu sprechen.
Ziele
Einblick in die Erhebung und systematische Auswertung von Unterrichtsvideos
Entwicklung und Erprobung eines eigenen Videocodes
Beurteilung der Qualität videobasierter Einschätzungen
Zielgruppe
Wissenschaftler*innen aus den Sozialwissenschaften und den Fachdidaktiken
Voraussetzungen
Keine
Literatur
Appel, J., & Rauin, U. (2016). Quantitative Analyseverfahren in der videobasierten Unterrichtsforschung. In: Rauin, U., Herrle, M., & Engartner, T. (Hrsg.). Videoanalysen in der Unterrichtsforschung. Methodische Vorgehensweisen und Anwendungsbeispiele, 130-153. Belz Juventa: Weinheim und Basel.
Bell et al. 2020. The TALIS Video Study Observation System. OECD Publications: Paris.
Decristan, J., Hess, M., Holzberger, D., & Praetorius, A. K. 2020. Oberflächen- und Tiefenmerkmale: eine Reflexion zweier prominenter Begriffe der Unterrichtsforschung. Zeitschrift für Pädagogik. Beiheft, 66(1), 102-116.
Koo, T. K., & Li, M. Y. (2016). A guideline of selecting and reporting intraclass correlation coefficients for reliability research. Journal of chiropractic medicine, 15(2), 155-163.OECD.
Ophuysen, S., van Bloh, B., & Gehrau, V. 2017. Die Beobachtung als Methode in der Erziehungswissenschaft, 23-48, 1. Konstanz: UTB GmbH.
Vieluf, S., Praetorius, A. K., Rakoczy, K., Kleinknecht, M., & Pietsch, M. (2020). Angebots-Nutzungs-Modelle der Wirkweise des Unterrichts: ein kritischer Vergleich verschiedener Modellvarianten. Zeitschrift für Pädagogik. Beiheft, 66(1), 63-80.
Watson, P. F., & Petrie, A. (2010). Method agreement analysis: a review of correct methodology. Theriogenology, 73(9), 1167-1179.
Workshop 2: Gestaltung digitaler Lehre
Workshop: Motivierende Gestaltung digitaler Lehre: synchrone und asynchrone Formate
Dozierende*r: Dr. Sebastian Stehle (Goethe-Universität Frankfurt)
Dr. Sabine Fabriz (Goethe-Universität Frankfurt)
Dr. Julia Mendzheritskaya (Goethe-Universität Frankfurt)
Termin: Freitag, 21.05.2021, 09:00-13:00 Uhr (synchron)
im Vorfeld: ca. 2 Stunden Vorbereitung anhand vorab versendeter Materialien und Aufgaben (asynchron)
Abstract
Da aufgrund der Corona-Pandemie Lehre seit dem Sommersemester 2020 an den meisten deutschen Universitäten zu großen Teilen digital gestützt stattfindet, verfügen Lehrende inzwischen über zahlreiche Erfahrungen. Vielfach besteht jedoch der Wunsch nach didaktisch begründeten Entscheidungen in der Auswahl von Lehr-Lernszenarien und einzelnen Tools. Dies umfasst die ganze Bandbreite von synchron durchgeführten Elementen wie Vorträgen, Diskussionsrunden oder Sprechstunden bis zum Einsatz asynchroner Umsetzungsformen wie Aufzeichnungen von Lehrinputs sowie die Nutzung digitaler Lernplattformen, um Materialien und Arbeitsaufträge zu distribuieren, Aufgaben einzusammeln und den Austausch zwischen Dozierenden und Studierenden sowie zwischen den Studierenden zu ermöglichen. Gerade der Unterstützung von Austausch, Dialog und Feedback sollten in digitalen Lehr-Lernprozessen besonderer Beachtung geschenkt werden, da sich diese auf das Lernerleben und die Lernmotivation der Studierenden auswirken.
Ziel des Workshops war es, gemeinsam die Vor- und Nachteile synchroner und asynchroner Umsetzungsformen digitaler Hochschullehre zu betrachten. Basierend auf aktuellen empirischen Daten zum Erleben digitaler Lehre aus Studierenden- und Dozierendenperspektive schauten wir uns an, welche Auswirkungen digitale Lehre auf das Lernverhalten und –erleben der Studierenden haben kann und welche didaktischen Elemente sich mit welchen Tools am besten umsetzen lassen. Die Teilnehmenden erarbeiteten im Rahmen des Workshops Lösungen für die eigene Lehre.
Der halbtägige Workshop wurde in Form einer synchronen Videokonferenz durchgeführt, in der sich Plenumsphasen mit Einzel- und Gruppenarbeitsphasen abwechselten Dem Workshop war eine asynchrone Arbeitsphase vorgeschaltet, für welche den Teilnehmenden vorab Materialien zur Verfügung gestellt wurden.
Ziele
Die Teilnehmenden haben sich mit den Vor-und Nachteilen synchroner und asynchroner Umsetzungsformen digital gestützter Lehre auseinandergesetzt
Die Teilnehmenden haben sich mit möglichen Auswirkungen digitaler Lehre auf die Lernmotivation und das Lernverhalten der Studierenden auseinandergesetzt
Die Teilnehmenden kennen unterschiedliche Tools zur Umsetzung digitaler Lehre
Die Teilnehmenden haben Lösungsideen für spezifische Herausforderungen der eigenen digitalen Lehre entwickelt